Wie sich Versicherer den Internetpreis schönrechnen
Wie kommen Versicherer von einem Internetpreis pro Woche von 901 Euro auf 189 Euro? Die Antwort auf diese Frage ansehen
Versicherer behaupten in tausenden Mietwagenprozessen, der Geschädigte habe zu teuer angemietet und verweisen dann auf selbst recherchierte Internetpreise von großen Autovermietern. Eine Woche einen Mietwagen zu nutzen soll dann nur 200 Euro kosten und mehr stehe auch einem Geschädigten nicht zu. Habe er zu teurer angemietet, sei das sein Pech, als Versicherer zahle man das jedenfalls nicht.
Das ist eine Position der Stärke, unter der Geschädigte, Autovermieter und Autohäuser leiden, die sich in jedem Einzelfall mühsam mit anwaltlicher Unterstützung und häufig erst nach einem Gerichtsverfahren den Rest der berechtigten Forderungen vom Versicherer holen müssen. Dass diese Forderungen berechtigt sind, zeigt die obige Darstellung darüber, wie sich Versicherer den Internetpreis schönrechnen.
Es wurde ein Beispiel in Düsseldorf gewählt, weil sich dort kürzlich ein Oberlandesgericht in seiner Argumentation arg vergriffen hat.
Und übrigens:
Für dieselbe Leistung würde nach der Schwackeliste-Automietpreisspiegel ein Gericht, das diese Liste als Schätzgrundlage für den Marktpreis von Mietwagenkosten heranziehen will, einen Marktpreis von 811,02 Euro zusprechen. Mittelwert Schwacke 2014 in Düsseldorf, Mietwagengruppe 3, inklusive Haftungsreduzierung, inklusive erweiterter Haftungsreduzierung, Zweitfahrer und Navigationsgerät, ohne Kilometerbegrenzung, für eine Woche.
Das würde für den Normalkunden gelten, der mit Kreditkarte vorfinanziert, aber genauso für den, der mittellos auf die Vorfinanzierung durch den Vermieter angewiesen ist. Dies bekäme der Mieter, der kurzfristig ein Auto braucht ebenso wie der Mieter, der das planen kann und frühzeitig reserviert.