F.A.Z. sieht einen "funktionierenden" Versicherungsmarkt

Der F.A.Z. vom 23.08.2010 ist ein Leitartikel zum Funktionieren des Versicherungsmarktes zu entnehmen. Der Autor meint zu erkennen, dass durch die Folgen einer Pleite eines ausländischen Versicherers (Ineas und Ladycar Online) erkennbar werde, wie gut der Versicherungsmarkt derzeit funktioniere.

Was er dabei übersieht: Die Folgen sind für Kunden verheerend. Wer mit seinem Fahrzeug in den vergangenen Monaten einen Schaden erlitten hat, blieb auf diesem sitzen, obwohl er dagegen versichert war. Die Versicherung zahlte einfach nicht mehr. Der Autor fordert die Verbraucher deshalb auf, von nun an auch die wirtschaftliche Lage der Versicherer zu berücksichtigen (!!!), wenn sie eine Kfz-Versicherung abschließen möchten. Aber weder Banken noch Versicherungen lassen sich soweit in die Karten schauen, als dass Experten in der Lage wären, ihre Stärke richtig einzuschätzen und Vergleiche anzustellen. Wie soll das dann der Verbraucher können?

Der Autor meint weiter, dass der Preiskampf auf dem Versicherungsmarkt nur Vorteile für Verbraucher hätte. Billig ist geil. Der Fall eines Schadens und die Zahlungspflicht des Versicherers werden dabei ausgeblendet. Dass die Kehrseite der Medaille geprägt ist durch Schadenmanagementstrategien der Versicherer, die auf dem Reparatur-, Sachverständigen-, und Vermietungsmarkt verbrannte Erde hinterlassen, wird nicht erwähnt. Verbraucher sind in den Augen der Versicherer im Schadenfall nicht mehr gewünscht, so die häufige Erfahrung. Glücklicher Weise führt das dazu, dass sich immer mehr Verbraucher einen Anwalt nehmen, um dem etwas entgegen zu setzen.

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