Kundenbefragungen zu Kfz-Versicherung

Immer wieder werden Befragungen von Versicherungskunden durchgeführt, deren Fragestellungen am Hauptproblem vorbei gestellt sind. Ein immer wiederkehrendes Thema ist der Preis. Doch der ist durch Internetportale sehr transparent. Wichtiger ist die Leistung und die Frage, ob die zum Preis passt. Also stimmt das Verhältnis zwischen Preis und Leistung? Dem widmen sich inzwischen viele Umfragen, so auch eine aktuelle Studie des Deutschen Institutes für Servicequalität im Auftrag von NTV, so nachzulesen unter: http://www.presseportal.de/rss/pm_64471.rss2

Darin findet sich wohl erstmalig eine Passage zur Zufriedenheit mit dem Versicherer in der Schadenregulierung. Ca. die Hälfte der Kunden scheint da nicht zufrieden zu sein. So verweist das Befragungsinstitut darauf, dass man sich bei Vertragsabschluss auch dafür interessieren sollte, wie sich das Unternehmen im Fall eines Schadens verhält.

Doch wirklich interessant wäre erst eine Befragung von Autofahrern, die unschuldig in einen Unfall verwickelt waren. Deren Erfahrungen zum Verhalten des eintrittspflichtigen Haftpflichtversicherers wäre sehr aufschlussreich in Bezug auf die Funktionsweise des Systems zur Schadenregulierung nach Verkehrsunfällen. Anders als bei Kaskoschäden (wie in der oben genannten Studie) hat der zahlungspflichtige Versicherer in Haftpflichtfällen keinen eigenen Kunden zu befriedigen, der kündigen kann, der seine  Erfahrungen mittels Negativempfehlung weitertragen kann. In einem Haftpflichtfall kann sich der Versicherer deshalb noch eher stur stellen, nicht reagieren, nur einen kleinen Teilbetrag zahlen und dabei davon ausgehen, dass viele Unfallopfer, die eigentlich einen Geldanspruch haben, mit dem Verhalten des Versicherers nicht umgehen können.

Relevante Fragen einer Studie in Bezug auf Haftpflichtunfälle wären:

In wie vielen Fällen zahlen Versicherer rechtzeitig und vollständig aufgrund eingereichter Unterlagen den Anspruch aus?

Wie hoch ist demgegenüber die Quote der Fälle, in denen es Schwierigkeiten bis hin zu Rechnungskürzungen, langwierigen Schriftwechseln und zermürbenden Gerichtsverfahren kommt?

Welches sind die Versicherer, deren Kunden man sich nicht als Unfallgegner wünschen sollte, da dann neben dem Ärger mit dem Unfall noch größerer Ärger mit dem Versicherer zu befürchten ist?