HUK mit neuen Tricks

Derzeit schreibt die HUK noch am Tag des Unfalls - wenn sie von dem Ereignis so schnell erfährt - den Geschädigten an und überweist schon mal 25 Euro Kostenpauschale. Darüber berichtet sie auf Seite 1 ihres Schreibens.

"Ist doch ein netter Zug", denkt mancher zunächst. Doch Seite zwei ist ein 1-seitiger Fragenkatalog, den man nicht ohne Anwalt beantworten sollte. Da wird nach der Kasko gefragt, nach einer "Verkehrs-Service-Versicherung", die schnelle Regulierung mit der Bitte um Rücksendung der Daten verbunden. Also erweist sich die nette Geste nur als Maske, hinter der der ahnungslose Geschädigte wieder zum Mitspielen überredet werden soll zu einem Spiel, bei dem er nur verlieren kann, wenn er nicht zum Fachanwalt für Verkehrsrecht geht.

Auf den weiteren Seiten werden die Bedingungen des Freundschaftsangebotes noch deutlicher herausgestellt. Rückruf ist erwünscht, man bietet Hilfe an mit direkter Kostenübernahme - wohl aber nicht mit vollständiger, jedenfalls steht das da nicht. Preise sind netto angegeben, obwohl die Kunden das sicherlich eher verwirrt. Mietwagen sind nach Gutdünken in Gruppen sortiert, vermeintliche Kostenrisiken werden aufgebaut, die natürlich nur durch Gefügigkeit gegenüber der Versicherung zu vermeiden sind - so mein Eindruck beim Lesen.

Auch den Autohäusern sollte bewusst sein, dass der Verzicht auf einen Anwalt nach einem Haftpflichtschaden kein Freundschaftsdienst gegenüber dem Kunden ist. "Wir machen das schon, auch ohne anwaltliche Hilfe... ", war einmal. Heute heisst es klare Kante, hop oder top, "Anwalt oder Kürzung der Ansprüche".

Entweder die Werkstatt kuschelt mit der Versicherung oder sie zeigt Profil für den Kunden.