Unverschämtheit von Enterprise rent a car

Offener Brief des Autovermieterverbandes BAV an die Fa. Enterprise rent a car

Sehr geehrter Herr Snyder,
sehr geehrte Verantwortliche bei Enterprise,

durch extrem überzogene Abrechnungspolitik kommt die Branche der Autovermieter leider schwer zu Schaden. Eine mir vorliegende Abrechnung Ihres Unternehmens einer Vermietung aus 2009 über ca. 10.000 Euro für die Vermietung eines Kompaktfahrzeuges für ca. einen Monat ist mir in dem Zusammenhang völlig unverständlich.

Gemeinhin sind es die mittelständischen Unternehmen, denen von den Versicherungen überzogene Abrechnungen unterstellt werden. Der dem zugrunde liegende Vergleichsmaßstab für den Versicherer sind dann allerdings Preisvorstellungen ab 29 Euro pro Tag, die normalerweise mit Ihrem Unternehmen in Verbindung gebracht werden können. (Link: Siehe Beispiele solcher Schreiben) Miteinander ins Verhältnis gesetzt sind das: Ca. 1.000 Euro zu 10.000 Euro oder 1:10.

Ca. 1.000 Euro ergeben sich, wenn man den Tagessatz für einen Mietwagen (aus den Regulierungsschreiben der Versicherer an Geschädigte als richtig unterstellt) hochgerechnet auf einen Monat. Von den Versicherern werden standardmäßig 29 Euro für kleinste Fahrzeuge und 99 Euro für beispielsweise einen Porsche immer wieder mit dem Hinweis zur Vorsicht bei der Anmietung nach Unfällen an den Geschädigten genannt, dass Anmietungen über der Marktüblichkeit einen Verstoß gegen die Verpflichtung zur Schadenminderung bedeuten. Ich zitiere sinngemäß: Wenn Sie einen Mietwagen benötigen, vergleichen Sie die Preise. Von der Firma Enterprise, Tel. ... erhalten Sie ein Fahrzeug ab 29 Euro pro Tag."Damit wird Druck auf den Geschädigten aufgebaut, sich bei höheren Angeboten an den Versicherer zu wenden, da erdann helfen könne mit allen negativen Folgen der verlorenen Dispositionsfreiheit

Ihre Abrechnung ist zehn Mal höher (über 300 Euro pro Tag für einen Monat), als den Geschädigten also von den Versicherungen mit tausendfachen wirkungsvollen Hinweisschreiben mit dem Hinweis auf günstige Preise bei Enterprise beigebracht werden soll. Gleichzeitig legen die allermeisten Versicherer - anders als anscheinend bei Ihnen - gegenüber mittelständischen Unternehmen eine gnadenlose und zumeist ungerechtfertigte Kürzungs-, ja fast Austrocknungspolitik an den Tag. Wie passt das zusammen?

Dass eine solche Abrechnung Ihres Unternehmens vom Zehnfachen, des sonst freiwillig bezahlten Betrages, nicht zu einem Rechtstreit führt, lässt mich vermuten, dass die sonst üblichen Preisnennungen gegenüber den Geschädigten auf Niveau Nutzungsausfall damit subventioniert werden. Sollte es eine andere Erklärung geben, können Sie mir und allen interessierten Lesern diese zur Veröffentlichung auf unserer Webseite gern zukommen lassen. Gibt es keine andere Erklärung, kündige ich Ihnen an, dass wir uns für solche Fälle weiterhin interessieren und sie gern auch zur Beantwortung der Frage der Lauterkeit der Schadenregulierungspraktiken dokumentieren.

Mit den besten Wünschen für die Autovermietung

Michael Brabec,
BAV