Fraunhofer-Erhebung ungeeignet: Kreditkarten als Zahlungsmittel ohne Durchbruch, bei Mietwagen nur bei 7%

Nach unserer Auffassung sind folgende Argumente auch geeignet, die mangelnde Eignung der Fraunhofer-Erhebung 2008 für die tatrichterliche Schätzung zu verdeutlichen:

Die 80.000 Internetpreise in Fraunhofer sind für 93% der Geschädigten unerheblich, da sie nicht auf Preise eines Teilmarktes verwiesen werden können, der für sie ohne eine Kreditkarte nicht zugänglich ist.

Die Verbreitung und Nutzung von Kreditkarten ist keineswegs stetig steigend. Selbst der Umsatz des bargeldlosen Zahlungsverkehrs in Deutschland ist von 1999 bis 2006 lediglich von ca. 28.000 Mdr. Euro auf 36.000 Mrd. Euro gestiegen. Der Umsatzanteil der Kreditkarten liegt dort sogar nur bei 0,1%.

Barzahlungen nehmen also noch einen erheblichen Anteil, z.B. im Handel wird nach Auskunft des Deutschen Bankenverbandes zu 60% noch mit Bargeld bezahlt. Ähnlich dürfte das in anderen Branchen aussehen.

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Innerhalb des bargeldlosen Zahlungsverkehrs haben die Kreditkarten seit Jahren einen sehr kleinen Anteil aller Transaktionen ohne Bargeld von nur 2,5%, während sich z.B. der Anteil der EC-Karten verdoppelte. Die Hauptvarianten bargeldlosen Zahlens sind weiterhin die Lastschriften und die Überweisungen mit jeweils mit 45% aller Zahlungen.

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Laut Branchenreport Gruner+Jahr liegt der Anteil der Kreditkartennutzung im Mietwagenbereich nur bei ca. 7% (Quelle: Allensbacher Computer- und Technik-Analyse, siehe http://www.acta-online.de/

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Weiterer Beleg:
"Zahlungsverhalten in Deutschland", Deutsche Bundesbank 2009, II, S. 46ff.: Nur 7% der Internetnutzer zahlen im Internet mit Kreditkarte... , siehe besonders die Seiten 71, 80, 86.
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