Autovermieter werden zunehmend elektrische Fahrzeuge anbieten

Nur der Autovermieter ist zukunftsfähig, der sich auf die Vermietung von Elektrofahrzeugen vorbereitet. In größeren Städten ist es bereits möglich, verschiedene Elektrofahrzeuge zu mieten. Im ländlichen Raum eher nicht. Hertz scheint sich intensiver als andere damit zu befassen. Insgesamt sind es noch eher wenige Elektrofahrzeuge, die Einzug in die Flotten der Autovermieter gehalten haben. 

Aber dies ist nur eine Momentaufnahme. Denn das wird sich alsbald ändern. Das eAuto wird zwangsläufig Einzug in die Mietflotten halten.

Hintergrund sind einerseits die europapolitischen CO2-Vorgaben für die Autohersteller und Importeure. In Europa müssen sie in 2021 über eine Million Elektrofahrzeuge auf die Straße bringen. Sie werden ihren Produktmix um jeden Preis und merklich verändern, um Strafzahlungen an die EU zu vermeiden. Es wird - auch weil der Dieselantrieb totgeweiht ist - sowieso weniger Dieselfahrzeuge und zudem weniger verbrauchsstarke Benziner geben. Hybridfahrzeuge und reine Elektrofahrzeuge werden in einer merklichen Anzahl in den Markt kommen und auch die Autovermieter werden diese abnehmen müssen.

Anderseits werden sich die Zulassungsvorschriften ändern. In 2022 ändern sich die Regeln für die Typgenehmigungen. Die Folge wird auch hier sein, dass der Druck auf die Verbrenner steigt und vermehrt Elektrofahrzeuge in den Markt gebracht werden müssen.

Auch ein bereits jetzt wachsendes Konkurrenz-Umfeld der Vermieter zu Ridesharing-Anbietern mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen dürfte zu mehr Elektrofahrzeugen in der Vermietung zumindest in städtischen Lagen führen.

Die größten Probleme im Umgang mit Elektromobilität in der Vermietung, die heute noch als sehr bedeutende Hindernisse angesehen werden, sind die fehlende Ladeinfrakstruktur und zu geringe Reichweiten.

Beides wird sich schrittweise bessern. Das ist absehbar.

Für Autovermieter bedeutet das:

1. Die E-Mobilität wird kommen. Sich darauf vorzubereiten heißt, schleunigst Erfahrungen zu sammeln, also mit der Vermietung von Elektrofahrzeugen zu beginnen.

2. Wer das Elektrofahrzeug vermieten will, muss investieren. Es reicht nicht, solche Fahrzeuge nur anzuschaffen. Prozesse ändern sich, Preismodelle, Ladeaufwand, Kostenstrukturen usw.

3. Lademöglichkeiten für Vermieter und Kunden werden benötigt. Ladeinfrastruktur zu schaffen, zieht bauliche Maßnahmen mit Planungs- und Genehmigungszeiten nach sich, ggf. auch Zustimmungsprobleme von Gewerbevermietern.

4. Fördermöglichkeiten sind vorhanden, aber unübersichtlich und unzureichend. Es müssen Informationen beschafft, Anträge gestellt und Fristen eingehalten werden, abhängig von aktuellen Angeboten von Herstellern der Fahrzeuge und Ladepunkte.

5. Der Vertrieb ist speziell auf die eMobilität hin anzupassen, Werbung auszurichten.

Es ist festzuhalten, dass die eMobilität jeden Vermieter umtreiben muss, wenn er in Zukunft eine Chance haben möchte. Wir wollen zur Befassung mit dem Thema aufrufen und beitragen.

Für die Elektroauto-Pioniere unter den Vermietern bedeutet das einerseits, dass sie ein Alleinstellungsmerkmal verlieren werden. Andererseits haben sie einen Vorsprung, den sie nutzen können.