Großes Carsharing-Potential bleibt ungenutzt

Briten, Franzosen und Deutsche sind eher bereit, sich ein fremdes Fahrzeug zu leihen, als das eigene zu verleihen. Das ergab eine Umfrage der Unternehmensberater von Frost & Sullivan in Deutschland, Großbritannien und Frankreich unter Personen, die keine Carsharing-Mitglieder sind. Den Experten zufolge entwickelt sich neben dem traditionellen Carsharing mehr und mehr auch ein privates P2P (Peer-to-Peer)-Carsharing in Form von Verbünden. Dabei ist das Interesse, ein fremdes Fahrzeug zu nutzen, größer, als die Bereitschaft, das eigene Fahrzeug anderen zur Nutzung zu überlassen. Immerhin stuften 38 Prozent der Befragten das Carsharing als wichtig oder sehr wichtig zur Erfüllung ihrer Mobilitätswünsche ein. Besonders groß ist das Interesse bei jungen Menschen im Alter zwischen 25 Jahren und 34 Jahren. Darunter sind besonders gut ausgebildete Arbeitnehmer, die nur selten ein Auto nutzen, und Studenten.


40 Prozent der Befragten Autobesitzer haben angegeben, das eigene Auto im Falle eines Beitritts wahrscheinlich zu verkaufen. Wer noch kein Auto besitzt, möchte dann zu 60 Prozent während einer Mitgliedschaft auch weiterhin keinen Pkw kaufen. Favorisiert wird das Einweg-Carsharing zu vernünftigen Preisen und einem plausiblen Betriebsmodell. Das Fahrzeug soll über einen Benzinmotor und vier Sitze verfügen, die Abhol- und Abgabestation nicht weiter als 200 Meter von zu Hause weg sein. Gegenwärtig liegen die Preise bei 15,50 Euro pro Stunde, mit 7,00 Euro bis 11,00 Euro pro Stunde würde die Akzeptanz deutlich wachsen.

Bisher kennt nur einer von vier Nichtmitgliedern das Carsharing-Konzept, 28 Prozent sind an einer Mitgliedschaft interessiert. Nach Vorstellung des Konzepts stieg das Interesse auf 38 Prozent. Privates Carsharing wurde in den untersuchten Städten 2010 von 13 Unternehmen angeboten. 2012 waren es bereits 24. Das traditionelle Carsharing weitet sich nach Ansicht von Frost & Sullivan 2013 auf drei Millionen Mitglieder und 70 000 Fahrzeuge weltweit aus. Bis 2020 erwarten die Experten 26 Millionen Mitglieder.

Pressemeldung des Forums innovations-report